Im Fokus des Projektes, das seit Ende Februar 2021 läuft und durch das DVL Regionalbüro Westsachsen initiiert wurde, steht das Ziel, die tatsächliche Verbreitungs- und Bestandssituation von Amphibienarten in den folgenden Gemeinden zu erfassen: Oberwiera, Schönberg, Meerane, Crimmitschau, Dennheritz, Langenbernsdorf, Glauchau, Limbach-Oberfrohna, Hohenstein-Ernstthal, St. Egidien, Lichtenstein, Reinsdorf, Wildenfels, Langenweißbach und Kirchberg. Zur Orientierung: Insgesamt sind 15 Amphibienarten im Landkreis Zwickau dokumentiert, deren Nachweise jedoch mitunter 10, teilweise 20 Jahre zurückliegen:

Wechselkröte (Bufotes viridis), Kreuzkröte (Epidalea calamita), Europ. Laubfrosch (Hyla arborea), Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), Moorfrosch (Rana arvalis), Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus)

Erdkröte (Bufo bufo), Bergmolch (Ichthyosauria alpestris), Teichmolch (Lissotriton vulgaris), Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus), Seefrosch (Pelophylax ridibundus), Grasfrosch (Rana temporaria), Springfrosch (Rana dalmatina), Feuersalamander (Salamandra salamandra).

Zwischen den Verbreitungsschwerpunkten sind große (Kenntnis-) Lücken vorhanden. Für viele Kleingewässer, die in diesen Verbreitungslücken liegen, ist die Situation unbekannt. Ohne aussagekräftige Nachweise ist zum einen keine Bewertung der aktuellen Bestandssituation möglich, zum anderen ist eine perspektivisch erfolgreiche Förderung von sanierungsbedürftigen Gewässern von der Artdatenlage abhängig. Kleine Standgewässer spielen eine wichtige Rolle als Trittsteinbiotope. Die meisten Amphibien wandern im Jahresverlauf zwischen Sommer-Landlebensraum, Laichgewässer und Winter-Landlebensraum. Für diese periodischen Wanderungen benötigen die Arten ein dichtes Netz an Kleingewässerstrukturen.

Die Erfassung wird durch das Büro RANA aus Halle/Saale durchgeführt, wobei unterschiedliche Methoden wie Sichtbeobachtung, Verhören der Rufer, Einsatz von Reusen-Fallen oder Kescherfang zum Einsatz kommen, um adulte Amphibienarten sowie deren Reproduktionsaktivitäten zu bestimmen.

Durch diese gezielte Kartierung soll die Datenlage der bekannten Verbreitungsschwerpunkte aktualisiert werden und eine Datenneuerhebung an ausgewählten Standorten erfolgen, um Beeinträchtigungen zu ermitteln und Handlungsbedarfe aufzuzeigen. Die Datenerfassung bildet die Grundlage für eine weitere Festlegung der Entwicklungsziele zur Erhaltung, Vernetzung und Schaffung von Lebensräumen im Biotopverbund für heimische Amphibienarten.

Das Vorhaben wird umgesetzt über die Förderrichtlinie Natürliches Erbe – RL NE/2014, Fördergegenstand B.2 Studien zur Dokumentation von Artvorkommen.
Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.

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