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Vielfaltmacherin: Elke Heinig

Elke Heinig

Elke Heinig

„Die mitnehmen, die sich interessieren.“

Als Kreisnaturschutzbeauftragte ist Elke Heinig sehr gut darin, die unterschiedlichsten Akteure und Interessen an einem Tisch zu orchestrieren – vor allem, zu vernetzen. Die gelernte Obstgärtnerin ist davon überzeugt: Naturschutz kann nur im Miteinander gelingen. „Wir können nur gemeinsam etwas schaffen, alleine kann ich vielleicht ein Gewässer betreuen, aber niemals ganzheitlich etwas auf den Weg bringen.“ Einzelkämpfer sein, das sei im Naturschutz einfach total falsch. Der gemeinsame Nenner sei vor allem das ehrliche Interesse an Amphibien, der Entwicklung, die Molch, Kröte und Co. durchlaufen. Alter und Erfahrung der Naturschutzhelfer sei dabei erst einmal völlig nachrangig. „Man sollte die mitnehmen, die das Interesse haben, egal ob jung oder alt. Und ich freue mich, dass beim Amphibien-Stammtisch sehr viele jüngere Leute mit dabei sind“, unterstreicht Elke Heinig. Besonders die Arbeit mit dem Nachwuchs ist ihr wichtig, die sich auch im Bereich Umweltbildung engagiert, wo sie u.a. die „Jungen Naturwächter“ für die Belange und Herausforderungen der Natur sensibilisiert. „Es fängt mit Insekten an, die weniger werden, weshalb es immer weniger Vögel und Amphibien gibt, die ja von Insekten leben.“ Wo das angefangen habe, könne keiner mehr so richtig sagen, warnt sie vor einem möglichen Kollaps. „Das ist wie bei einem Jenga-Turm, bei dem man die Steine herauszieht. Irgendwann fällt er in sich zusammen und keiner weiß: Welcher Stein wurde zuerst gezogen?“

Damit keine weiteren Steine purzeln, versteht sich Elke Heinig als Bindeglied zwischen unterschiedlichen Instanzen. Seit 2023 gehört sie zum ehrenamtlichen Vorstand des LPV und vertritt hier die Interessengruppe Naturschutz. Auch hier ermöglicht sie Naturschutz auf unterschiedlichen Ebenen und hält den Dialog zwischen Naturschutzhelfern, Behörden und Landesnaturschutzbeauftragten aufrecht. Natürlich gebe es beim Naturschutz immer wieder frustrierende Erlebnisse. Die Gewissheit, sich auf den Zusammenhalt verlassen zu können, helfe aber: „Wir haben ja nicht nur die Gräfenmühle oder den LPV im Rücken. Es gibt viele Menschen, die sich engagieren, und eben trotzdem noch zu wenig.“

„Die Arbeit da draußen“

Zurück am Ufer des Tümpels in der Sandgrube Thurm. Ein Frosch meldet sich mit lautem Gequake aus dem Wasser, ganz so, als wolle er Elke Heinigs Worten Nachdruck verleihen. „Wir Ehrenamtliche sind oft eine Stütze der Behörden, weil wir die Arbeit da draußen vor Ort machen“, ergänzt Andreas Trautmann. Da draußen zu sein, das bedeute aber nicht nur, körperliche Anstrengung oder sich im Dunkeln zu trauen, an Laichgewässer zu gehen. Das Molch-Monitoring schenke auch immer wieder schöne Momente und unvergleichliche Naturerlebnisse.

„Wir haben einen Kammmolch“, ruft Andreas Trautmann fast schon triumphierend, nachdem er die eingeholte weiße Molchfalle vorsichtig geöffnet und erwartungsvoll hineingeäugt hat. Freude im Überschwang: „Es ist einfach immer ein schönes Erlebnis, die Tiere zu sehen. Zu wissen, dass sie noch da sind.“ Einen Schutzstatus habe der Kammmolch wie der Wolf in Sachsen, verrät Andreas Trautmann dann noch und betrachtet dabei entzückt das possierliche Tier. Erlebnisse wie dieses geben beiden Kraft und Zuversicht. Sie sind sich sicher: „Amphibien macht man nur mit Herzblut.“

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